Nadelbinden
Beim Nadelbinden handelt es sich um eine seit der Steinzeit nachweisbare und weltweit verbreitete Handarbeitstechnik, bei der die einzelnen Schlingen mittels einer Nadel ineinander genäht werden. Funde aus dem Frühmittelalter stammen hauptsächlich aus Skandinavien, von wo sich die Technik nach Großbritannien, Russland und dem europäischen Festland verbreitete. Typischerweise wurden Socken, Handschuhe und Mützen, aber auch Hemden, Taschen, sowie Gebrauchsgegenstände wie Netze in dieser Technik hergestellt. Seit im Mittelalter die Stricktechnik nach Europa gelangte, geriet das Nadelbinden langsam in Vergessenheit, da es vergleichsweise zeitaufwändig und damit weniger lukrativ ist. Die Herstellung einer Mütze nimmt ca. 12 Arbeitsstunden in Anspruch.
Quellen
Claßen-Büttner (2012)
Burchert (2007)